Blickten gemeinsam mit den rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern in die Zukunft der Kommunalwirtschaft: (von links) Norbert Hillinger (Zukunftsforscher), Jonas Thiede und Sascha Bocksnick (Geschäftsführer ZAKB), Steffi Brauer (Fujitsu Services GmbH), Landrat Christian Engelhardt, Tobias Küfner (Fujitsu Services GmbH), Dr. Nico Schulte und Dr. Heinz-Josef Dornbusch (INFA-Institut)
Ob Digitalisierung, Erneuerbare Energien oder Mobilität – die Welt, wie wir sie bisher kannten, wandelt sich rasant. Unser 20-jähriges Jubiläum nutzten wir daher auch, um bei einem Symposium im Bürgerhaus in Bensheim gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus Unternehmen, Parteien und Forschungsinstituten einmal einen Blick in die Zukunft zu werfen.
Im Fokus stand die Frage: Welche Chancen und Herausforderungen bringt die digitale Transformation für die Kommunalwirtschaft? Die Antworten gaben renommierte Referentinnen und Referenten wie Zukunftsforscher Norbert Hillinger, Steffi Brauer und Tobias Küfner von der Fujitsu Services GmbH sowie Dr. Heinz-Josef Dornbusch und Dr. Nico Schulte aus dem INFA Institut. Sie präsentierten aktuelle Megatrends, beleuchteten neuste Entwicklungen und spannten einen Bogen in die Praxis. Für die Beratung zu innovativen Lösungen aus der Informations- und Telekommunikationstechnologie war die COM plan + service GmbH aus Viernheim mit einem Stand vor Ort.
Perspektivwechsel nach vorne
„Der ZAKB ist in diesem Jahr 20 Jahre alt geworden. Im Rahmen unserer großen Jubiläumsfeier Anfang des Monats wurde die so ereignis- wie erfolgreiche Geschichte unseres Zweckverbands bereits von verschiedenen Seiten gewürdigt. Heute werden wir den Blick nun nach vorne richten und gemeinsam über die Zukunft der Kommunalwirtschaft nachdenken“, begrüßte Jonas Thiede, Geschäftsführer des ZAKB die rund 100 Gäste im großen Saal des Bürgerhauses.
In der anschließenden Eröffnungsrede stellte Christian Engelhardt, Landrat und Verbandsvorsitzender des ZAKB, das große Potenzial der Digitalisierung für Kommunen sowie die Region heraus und stimmte das Publikum auf den thematischen Schwerpunkt der Veranstaltung ein.
Zukunftsforscher zeigte globale Megatrends auf
Doch bevor die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihren Fokus auf die Praxis lenkten, zeichnete Norbert Hillinger, Zukunftsforscher und Trendscout aus Berlin, ein großes Bild aus globalen Megatrends, technologischen Entwicklungen und innovativen Neuerungen. Neben den übergeordneten Themen wie Mobilität, Gesundheit, Konsum und Kommunikation thematisierte Hillinger auch Anwendungen, die in absehbarer Zukunft bereits im Einsatz sein könnten: Gebäude und Nahrung aus dem 3D-Drucker, autonome Fahrzeuge und eigenständige Roboter sowie künstliche Intelligenz, die Abläufe optimiert, Organisation verbessert und Entscheidungen blitzschnell trifft.
Digitaler Wandel in Städten und Kommunen
Steffi Brauer und Tobias Küfner von der Fujitsu Services GmbH rückten die Perspektive in ihrem Vortrag auf die Städte der Zukunft, sogenannte Smart Cities, die unter anderem mithilfe vernetzter Systeme und Maschinen den Alltag der Bewohnerinnen und Bewohner und die Steuerung durch die kommunale Verwaltung prägen werden. Auch die Abfallentsorgung ist Teil dieses Fortschritts: Abfallcontainer melden eigenständig, ob sie geleert werden müssen; Sammelfahrzeuge nehmen Straßenschäden auf und melden Funklöcher; während die „intelligente Ampel“ automatisch dafür sorgt, dass die Müllwerker schnellstmöglich die Haustüren der Bürgerinnen und Bürger erreichen.
Damit dieser digitale Wandel gelingt, müssen Kommunen und Entsorger an einem Strang ziehen und die richtigen Entscheidungen treffen. Was es dabei zu beachten gibt, welche technischen Lösungen geeignet sind und wie man diesen Prozess bestmöglich steuert, beantworteten Dr. Heinz-Josef Dornbusch und Dr. Nico Schulte aus dem INFA Institut.
Moderne Technik als Unterstützung für die Beschäftigten
Anschließend fiel das Rampenlicht auf die Abfallwirtschaft im Kreis Bergstraße. In seinem Vortrag glich Sascha Bocksnick, Geschäftsführer des ZAKB, die Zukunftsvisionen aus den vorangegangenen Vorträgen mit der Wirklichkeit ab, gab einen Ausblick auf die Erweiterung des Abfallwirtschaftszentrums in Heppenheim und zeigte auf, wo sich der ZAKB schon heute auf den Weg gemacht hat, die Abfallwirtschaft von Morgen zu gestalten.
Dabei räumte er auch mit einem häufig in der Debatte um die Digitalisierung hervorgebrachten Vorurteil auf. „Das Ziel unseres Technikeinsatzes ist es nicht, Beschäftigte einzusparen, sondern Abläufe zu vereinfachen und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu unterstützen. So entstehen eher Freiräume für weitere Tätigkeiten. Auch helfen technische Lösungen dabei, die Fähigkeiten von Beschäftigten gezielter einzusetzen und die Arbeit besser an die Bedürfnisse der Menschen anzupassen“, so Bocksnick.