ZAKB nimmt alternative Antriebstechnik in den Blick
ZAKB-Verbandsversammlung tagt in Lampertheim-Hüttenfeld
In der Sommersitzung am 18. Juli 2023 nahmen die Mitglieder der Verbandsversammlung des ZAKB den Abschluss für das Geschäftsjahr 2022 und die Potenziale alternativer Antriebstechnik für die Nutzfahrzeuge in den Blick.
Mit Wasserstoff und Strom in die Zukunft
Der Verkehrssektor ist ein wesentlicher Verursacher von Treibhausgasen (THG). Unsere rund 50 Sammelfahrzeuge mit jährlich etwa einer Million zurückgelegten Kilometern nehmen bei uns eine zentrale Rolle bei den THG-Emissionen ein. Um den Ausstoß zu reduzieren und unsere langjährigen Bemühungen beim Klimaschutz auszuweiten, haben wir ein Klimaschutzkonzept erarbeitet, das auch die schrittweise Umstellung der Fahrzeugflotte auf alternative Antriebstechnik umfasst. Damit tragen wir als kommunaler Entsorger zudem der europäischen „Clean Vehicles Directive“ Rechnung, die Unternehmen verpflichtet, bei der Beschaffung neuer Fahrzeuge einen festgelegten Anteil „sauberer Fahrzeuge“ zu erwerben.
„Wir freuen uns darauf, neue Erfahrungen zu sammeln und sind gespannt, wie sich das Fahrzeug im Alltag schlägt“, so Sascha Bocksnick, Technischer Geschäftsführer des ZAKB. Denn von einem Regelbetrieb von „Wasserstoff-LKWs“ ist die Branche noch entfernt und auch die Kosten für die Fahrzeuge sind höher als bei den gängigen Modellen.
Das Projekt wird daher im Rahmen der Richtlinie über die Förderung von leichten und schweren Nutzfahrzeugen mit alternativen, klimaschonenden Antrieben und dazugehöriger Tank- und Ladeinfrastruktur (KsNI) mit insgesamt 476.000 Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert, Anträge werden durch das Bundesamt für Logistik und Mobilität bewilligt. Der neue LKW soll voraussichtlich Anfang 2024 im Kreis Bergstraße im Einsatz sein.
Auch mit den Chancen der Elektromobilität haben wir uns in den letzten Jahren intensiv befasst. Wir haben die auf dem Markt verfügbaren Produkte bewertet, einen möglichen Einsatz geprüft und einzelne elektrifizierte Fahrzeuge und Maschinen in Betrieb genommen. Dabei immer im Fokus: die Belastbarkeit und Verlässlichkeit der Produkte, um die kommunale Daseinsvorsorge sicherstellen zu können. Die größten Möglichkeiten bietet auch hier weiterhin die Nutzfahrzeug-Flotte. Wir sind daher dem Förderaufruf „E-KOMMUNAL“ des Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen (HMWEVW) gefolgt und haben einen Förderantrag unter anderem für einen elektrifizierten Radlader gestellt. „Durch den Einsatz alternativer Antriebstechnik macht der ZAKB beim Klimaschutz den nächsten Schritt nach vorne und leistet ein Beitrag für mehr nachhaltige Mobilität“, erklärt Matthias Schimpf, Verbandsvorsitzender des ZAKB. „Gerade bei Maschinen und Nutzfahrzeugen gibt es noch großes Potenzial, das wir im Blick behalten sollten“, so Schimpf weiter.
Überschuss für 2022 erwirtschaftet
Wirtschaftlich verlief das vergangene Geschäftsjahr für uns positiv – trotz steigender Kosten. „Der allgemeine Preisanstieg insbesondere für Energie- und Kraftstoffe ist auch am ZAKB nicht spurlos vorbeigegangen. Durch stetige interne Optimierungen und dank guter Erlöse für Altpapier an den Rohstoffmärkten konnten wir in 2022 trotzdem einen Überschuss erzielen, der als finanzielle Rücklage für die Zukunft dient und in die nächste Periode der Gebührenkalkulation einfließen wird“, erklärt Jonas Thiede, Kaufmännischer Geschäftsführer des ZAKB. Für 2022 konnten wir einen Jahresüberschuss von rund zwei Millionen Euro vorlegen. Dennoch bleiben die Preisschwankungen an den Rohstoffmärkten eine Herausforderung. Positiv wirkt sich hier im aktuellen Geschäftsjahr 2023 derzeit der leichte Rückgang der Dieselpreise aus, wie dem aktuellen Controllingbericht zu entnehmen war.